Natürliche Potenzmittel - Was hilft wirklich? - Eine studienbasierte Analyse

Einleitung: Die Suche nach natürlichen Potenzmitteln

Natürliche Potenzmittel erfreuen sich immer größerer Beliebtheit, doch welche davon liefern tatsächlich spürbare Ergebnisse?

In diesem Blogbeitrag werfen wir einen genaueren Blick auf pflanzliche Mittel zur Steigerung der männlichen Potenz. Von Ginkgo biloba hin zu Maca – wir beleuchten die Wirksamkeit und Sicherheit dieser natürlichen Alternativen.

Erfahren Sie, welche Kräuter und Pflanzen in der Welt der Potenzmittel wirklich eine Rolle spielen und ob sie Ihren Erwartungen gerecht werden können. Entdecken Sie, was die Natur zu bieten hat.

Der Artikel basiert auf einer umfangreichen Literaturrecherche und gibt den aktuellen Stand der Wissenschaft wieder.

Die Wirkung von Maca – Mythos oder Wahrheit?

Maca ist eine Wurzel, die in den peruanischen Anden heimisch ist und dort seit Jahrhunderten als Nahrungsmittel und Heilmittel verwendet wird. Die Wurzel gibt es in verschiedenen Farben, wie Gelb, Rot und Schwarz.

Maca gilt als förderlich für die Gesundheit aufgrund seiner potenziellen Vorteile, darunter wird der Wurzel eine Steigerung der Fruchtbarkeit, Libido und Energie zugeschrieben.

Eine Studie [1] mit Männern mit leichter erektiler Dysfunktion hat gezeigt, dass die Einnahme von Maca leichte positive Effekte haben kann. Nach 12 Wochen berichteten die Männer, die Maca genommen haben, von einer verbesserten sexuellen Funktion und einem insgesamt besseren Wohlbefinden im Vergleich zu denen, die ein Placebo eingenommen haben.

Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass Maca eine natürliche Option zur Unterstützung der männlichen Gesundheit sein könnte. Es sind jedoch weitere Studien erforderlich, um die langfristige Wirkung von Maca zu bewerten.

Ginseng – das Wundermittel aus der Natur?

Ginseng ist eine beliebte Heilpflanze, die seit Jahrhunderten in der traditionellen chinesischen Medizin (TCM) verwendet wird. Es gibt verschiedene Arten von Ginseng, aber die bekanntesten sind der asiatische Ginseng (Panax ginseng) und der amerikanische Ginseng (Panax quinquefolius).

Ginseng wird in der Traditionellen chinesischen Medizin (TCM) breit eingesetzt. Es wird unter anderem zur Steigerung der Energie, Verbesserung kognitiver Funktionen, Stärkung des Immunsystems und Bekämpfung von Entzündungen genutzt. Ginseng wird oft als Adaptogen betrachtet, was bedeutet, dass es dem Körper hilft, sich auf Stresssituationen einzustellen und das allgemeine Wohlbefinden zu verbessern.

Eine Metaanalyse [2] (gemeinsame Auswertung von mehreren Studien) untersuchte, ob roter koreanischer Ginseng bei der Behandlung von Erektionsproblemen wirksam ist. Sie fand heraus, dass roter Ginseng im Vergleich zu einem Placebo eine positive Wirkung auf die Erektionsfähigkeit haben kann, insbesondere bei psychisch bedingten Erektionsstörungen.

Die Studien waren jedoch insgesamt mit wenig Probanden, weitere größer angelegte Studien wären wünschenswert, um die Ergebnisse zu bestätigen.

Yohimbin – Potenzförderung durch die Rinde des Yohimbe-Baums

Yohimbin ist ein pflanzlicher Wirkstoff, der aus der Rinde des Yohimbe-Baums gewonnen wird. Es wird angenommen, dass Yohimbin die Durchblutung fördert und dadurch die Erektionsfähigkeit verbessern kann.

Die Wirksamkeit und Sicherheit dieses Naturmittels sind Gegenstand verschiedener Studien und Diskussionen.

Diese Erkenntnisse stammen aus verschiedenen randomisierten kontrollierten Studien, die Yohimbin mit Placebo oder keiner Behandlung verglichen haben. Die Ergebnisse zeigten eine signifikante Verbesserung der Erektionsfunktion sowohl bei der alleinigen Verabreichung von Yohimbin als auch in Kombination mit anderen Nahrungsergänzungsmitteln.

Es sei betont, dass Yohimbin in Deutschland verschreibungspflichtig ist. Daher wird dringend davon abgeraten, Produkte aus Nicht-EU-Ländern zu importieren.

L-Arginin – Wie kann die Aminosäure die Potenz steigern?

Arginin ist eine semi-essenzielle Aminosäure, die lebenswichtige Funktionen im Körper erfüllt. Als semi-essenziell bezeichnet man Stoffe, die der Körper nicht in ausreichender Menge selbst herstellen kann. Eine ausgewogene Ernährung ist daher wichtig, um eine ausreichende Versorgung mit Arginin sicherzustellen.

Arginin spielt eine Schlüsselrolle bei der Produktion von Stickstoffmonoxid, welches die Blutgefäße erweitert und somit die Durchblutung verbessert.

Es gibt schon seit geraumer Zeit die Vermutung, dass Arginin auch für die Behandlung von Erektionsstörungen geeignet ist.

In einer Metaanalyse [3] von zehn Studien mit insgesamt 540 Patienten verbesserten Arginin-Nahrungsergänzungsmittel signifikant die erektile Dysfunktion im Vergleich zu Placebo oder keiner Behandlung. Die Einnahme von Arginin führte zu Verbesserungen in verschiedenen Bereichen der sexuellen Gesundheit, während die Nebenwirkungen gering waren.

Die vorliegenden Ergebnisse legen nahe, dass Arginin eine sinnvolle Option für Patienten mit leichter bis mäßiger erektiler Dysfunktion ist.

Ginkgo Biloba – Können die Blätter des Ginkgobaums die Potenz verbessern?

Ginkgo Biloba wird oft als Nahrungsergänzungsmittel und Arzneimittel zur Verbesserung der geistigen Funktionen und zur Förderung der Durchblutung vermarktet.

Es gibt einige Untersuchungen, die darauf hindeuten, dass Ginkgo Biloba tatsächlich die Durchblutung verbessern kann, was theoretisch auch die männliche Potenz positiv beeinflussen könnte.

Allerdings sind wissenschaftlichen Belege für die Wirksamkeit von Ginkgo Biloba als Potenzmittel nicht vorhanden.

Eine im Jahr 2002 durchgeführte Studie [4] analysierte die Wirkung von Ginkgo bei erektiler Dysfunktion, die aufgrund der Einnahme von Antidepressiva auftrat. Dabei wurde kein signifikanter Unterschied zu Placebo festgestellt.

Tribulus Terrestris – Die potenzsteigernde Wirkung der Erd-Burzeldorn-Pflanze

Tribulus terrestris, auch bekannt als Erd-Burzeldorn oder Erdsternchen, ist eine Pflanze mit einem hohen Gehalt an Saponinen. Die Extrakte dieser Heilpflanze erfreuen sich unter Bodybuildern großer Beliebtheit, da ihnen anabole Eigenschaften zugeschrieben werden. In einigen Kulturen wird Tribulus zudem als Aphrodisiakum angesehen.

Eine klinische Studie [5] untersuchte die Wirkung von Tribulus terrestris bei der Behandlung von erektiler Dysfunktion und dessen potenziellen Einfluss auf den Serum-Testosteronspiegel.

In der randomisierten, doppelblinden und placebokontrollierten Studie erhielten die Probanden 30 Tage lang entweder 800 mg Tribulus terrestris oder ein Placebo.

Die Ergebnisse zeigten, dass Tribulus terrestris bei der Verbesserung von Symptomen der erektilen Dysfunktion oder des Serum-Testosteronspiegels nicht effektiver war als das Placebo.

Die Studie lieferte wichtige Einblicke, dass Tribulus terrestris möglicherweise nicht die gewünschten Effekte auf die sexuelle Gesundheit hat.

Tribulus als Pflanze enthält bedenkliche Alkaloide, deren mögliche Präsenz in Nahrungsergänzungsmitteln bislang nicht ausreichend erforscht ist. Demzufolge hat das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) den Erd-Burzeldorn gemäß Verordnung (EG) 1925/2006 in Liste C der Lebensmittel aufgenommen.

Diese Liste umfasst Stoffe, deren Verwendung potenziell gesundheitsschädlich sein könnte. Die nationale Antidoping-Agentur (NADA) warnt zudem vor dem Konsum von Tribulus-Produkten, da diese häufig mit anabolen Substanzen verunreinigt sind.

Pinienrindenextrakt – Ein Multitalent

Pinienrindenextrakt wird aus der Rinde von bestimmten Kieferbäumen gewonnen und gilt als reich an Antioxidantien. Viele klinische Studien wurden bereits zum Extrakt der Pinie durchgeführt.

Psoriasis, Bluthochdruck, Hämorrhoiden, aber auch Harnwegsinfekte, Krampfadern und Erektionsstörungen werden als mögliche Einsatzzwecke diskutiert.

Untersucht wurde auch die Kombination aus Pinienextrakt und L-Arginin [6]. Es wurde festgestellt, dass die Kombination von L-Arginin und Pinienrindenextrakt bei Männern mit erektiler Dysfunktion zu einer signifikanten Verbesserung der sexuellen Funktion führte.

Nach drei Monaten Behandlung hatten 92,5 % der Männer wieder normale Erektionen, ohne Nebenwirkungen.

Fazit

Insgesamt lässt sich festhalten, dass pflanzliche Mittel eine vielversprechende Option darstellen, um leichte bis mittlere Beschwerden zu lindern. Jeder sollte sich im Klaren sein, dass pflanzliche Extrakt niemals eine Sofortwirkung versprechen können. Die positiven Eigenschaften stellen sich nach einiger Zeit ein.

Insbesondere die Zutaten L-Arginin, Ginseng, Maca und Pinienrindenextrakt sind erwähnenswert und können in klinischen Studien nachweislich unterstützend wirken.

Es existieren zahlreiche Nahrungsergänzungsmittel auf dem Markt, die speziell für diesen Zweck entwickelt wurden. Es ist wichtig zu beachten, dass viele Produkte oft mit verschreibungspflichtigen Wirkstoffen wie PDE-Hemmern (z. B. Sildenafil) verunreinigt sind, was zu schwerwiegenden Nebenwirkungen führen kann.

Achten Sie beim Kauf unbedingt darauf, dass Sie einen seriösen Hersteller auswählen.

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Es sei abschließend betont, dass der Artikel nicht als medizinische Beratung ausgelegt werden sollte. Er wurde zu Informationszwecken verfasst, um einen allgemein verständlichen Überblick über die aktuelle Studienlage zu ermöglichen. Im Falle ernsthafter Beschwerden wird dringend geraten, ärztlichen Rat einzuholen.

Quellen

[1] Zenico T, Cicero AF, Valmorri L, Mercuriali M, Bercovich E. Subjective effects of Lepidium meyenii (Maca) extract on well-being and sexual performances in patients with mild erectile dysfunction: a randomised, double-blind clinical trial. Andrologia. 2009 Apr;41(2):95-9. doi: 10.1111/j.1439-0272.2008.00892.x. PMID: 19260845.https://doi.org/10.1111/j.1439-0272.2008.00892.x

[2] Jang DJ, Lee MS, Shin BC, Lee YC, Ernst E. Red ginseng for treating erectile dysfunction: a systematic review. Br J Clin Pharmacol. 2008 Oct;66(4):444-50. doi: 10.1111/j.1365-2125.2008.03236.x. Epub 2008 Jun 9. PMID: 18754850; PMCID: PMC2561113. https://doi.org/10.1111/j.1365-2125.2008.03236.x

[3] Rhim HC, Kim MS, Park YJ, Choi WS, Park HK, Kim HG, Kim A, Paick SH. The Potential Role of Arginine Supplements on Erectile Dysfunction: A Systemic Review and Meta-Analysis. J Sex Med. 2019 Feb;16(2):223-234. doi: 10.1016/j.jsxm.2018.12.002. Erratum in: J Sex Med. 2020 Mar;17(3):560. PMID: 30770070. https://doi.org/10.1016/j.jsxm.2018.12.002

[4] Kang BJ, Lee SJ, Kim MD, Cho MJ. A placebo-controlled, double-blind trial of Ginkgo biloba for antidepressant-induced sexual dysfunction. Hum Psychopharmacol. 2002 Aug;17(6):279-84. doi: 10.1002/hup.409. PMID: 12404672. https://doi.org/10.1002/hup.409

[5] Santos CA Jr, Reis LO, Destro-Saade R, Luiza-Reis A, Fregonesi A. Tribulus terrestris versus placebo in the treatment of erectile dysfunction: A prospective, randomized, double blind study. Actas Urol Esp. 2014 May;38(4):244-8. English, Spanish. doi: 10.1016/j.acuro.2013.09.014. Epub 2014 Mar 14. PMID: 24630840. https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/24630840/

[6] Stanislavov R, Nikolova V. Treatment of erectile dysfunction with pycnogenol and L-arginine. J Sex Marital Ther. 2003 May-Jun;29(3):207-13. doi: 10.1080/00926230390155104. PMID: 12851125. https://doi.org/10.1080/00926230390155104